"Kultur-Camp DU: Respekt!!" (2)
kostenlos für zehn 11-18 Jährige, 04.08.-15.08.2014 (Mo-Fr), Anmeldung ab sofort hier:
"Kultur-Camp DU: Respekt!!" (1)
kostenlos für zehn 11-18 Jährige, 07.07.-18.07.2014 (Mo-Fr), Anmeldung ab sofort hier:
"Kultur-Camp DU: Cool!!"
kostenlos für zehn 11-18 Jährige v. 22.07.-02.08.2013 Anmeldung ab sofort hier:
"Kultur-Camp DU: Cool!!"
kostenlos für zehn 11-18 Jährige v. 19.08.-30.08.2013 Anmeldung ab sofort hier:
Neuer Katalog:
"SIGRID BEUTING - Interdisziplinäre
Arbeiten" 44 Abbildungen in Farbe, zweisprachig Deutsch/Englisch, mit kurzen Textbeiträgen von Albert.M. Dreher, Dr. Peter Dunas, Bernhard Mensch, Dr. Susanne Höper-Kuhn, DIN-A-4 Format, 10 EUR zzgl. Versandkosten
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Herbst 2007: Sigrid Beuting "Interdisziplinäre Arbeiten"
Alle Wandarbeiten der Ausstellung "Sigrid Beuting - Interdisziplinäre Arbeiten" im TECTRUM werden noch bis 31. Januar 2008 im Sir-Norman-Foster-Bau an der Bismarckstr. 142 in Duisburg zu sehen sein (Assemblagen, Objekte und Skulpturen leider nicht mehr).
Öffnungszeiten des
TECTRUM:
TECTRUM, Bismarckstr.142, 47057 Duisburg
Mo-Do jeweils 8:00-19:30 Uhr, Fr 8:00-18:30
Vor
30 Jahren während des Kunst-Studiums mit Collagen und ersten interdisziplinären
Konzepten beginnend, ahnte ich noch nicht, daß mich diese Arbeitsweise so
konsequent bis heute begleiten würde. Vor allem angesichts der Widerstände, die
sich über Jahrzehnte hinweg bei Bewerbungen zu Kunstausstellungen in den Weg
stellten, da Disziplinen überschreitende Arbeiten nicht den gängigen
Sortierungen nach Zeichnung, Malerei oder Skulptur entsprachen und allein
deshalb schon zu vielen Ausstellungs-Jurierungen oder Preis-Bewerbungen nicht
zugelassen wurden. Obwohl heute häufig immer noch diese traditionellen
Einordnungen vorgenommen werden, gibt es zum Glück immer mehr Institutionen, die
grenzüberschreitende Werke zulassen. Nicht zuletzt seit der PISA- Studie sind
Politik und Gesellschaft aufmerksam geworden und haben begonnen, sowohl im
schulischen als auch im wissenschaftlichen Bereich das Disziplinen verbindende
Arbeiten zu fördern. Damit erhält das interdisziplinäre Konzept nicht nur
Wertschätzung, sondern auch zukunftsweisenden Charakter.
Dieses
Ausstellungs- und Katalogprojekt möchte dem/r Besucher/in einen Einblick in Form
und Inhalt des Interdisziplinären Arbeitens vermitteln. Er/Sie erlebt anhand
ausgesuchter Beispiele im Original sowie bei nicht präsentierbaren Arbeiten
fotografisch dokumentiert, wie über Zeichnung/Malerei hinaus die Beengtheit des
Rahmens verlassen wird, indem sich Collage und Assemblage der
Dreidimensionalität öffnen und neue Verbindungen schaffen. Skulpturale
Bildobjekte, die Wand und Boden berühren und sich zu Installationen im Raum
zusammenfinden, geben ungewohnte Impulse für eine neue, andere Wahrnehmung.
Neben sinnlicher Kontemplation regen die zentralen Themen, wie „Leben“, „Zeit“,
„Verantwortung“ zu vielschichtigen Interpretationen und Deutungen an, die
Brücken schlagen zu anderen gesellschaftlich wichtigen Bereichen. Arbeiten aus
dem Kunstprojekt „Afrika und Europa im Dialog“, das seinerzeit mit Hilfe des
Auswärtigen Amtes in Duisburg realisiert werden konnte werden ebenso zu sehen
sein, wie Eindrücke aus dem Kunst-Musik-Lyrik-Dialog „DU: Fremde Nähe“ mit dem
Jazz-Pianisten Achim Jaroschek im Theater der Stadt Duisburg sowie Arbeiten aus
den Künstleraustausch-programmen der Stadt Duisburg mit dem Künstlerverband der
ehemaligen UdSSR und den Städtepartnern Vilnius und Portsmouth.
Da
bei der Vielzahl der Arbeiten eine Ausstellung immer nur einen Ausschnitt, und
den auch nur für wenige Wochen zeigen kann, habe ich dieses Projekt zum Anlaß
genommen einen Katalog mit eigenen Arbeiten zu gestalten in dem das o.g.
Arbeitsprinzip schlüssig und nachvollziehbar wird. Die darin ermöglichte
Übersicht hilft nicht nur dem/r Betrachter/in als Leitfaden durch die
Ausstellung , sondern wird auch danach über Jahre hinaus exemplarisch einen
Überblick schaffen über 30 Jahre Kunst in der „Freien Szene“ im für die Zukunft
immer interessanter werdenden Bereich „Interdisziplinäre Arbeiten“. Dem
Verständnis dienen zudem die kurzen Textbeiträge der Kunsthistoriker/in Dr.
Peter Dunas und Dr. Susanne Höper-Kuhn sowie des Direktors der Ludwiggalerie
Schloß Oberhausen. Der Katalog dokumentiert schließlich über die biografische
und künstlerische Entwicklung hinaus auch Stadt- und Zeitgeschichte und wird als
zweisprachiges Werk (Deutsch/Englisch) auch ausländischen Besucher/innen einen
Zugang erlauben. Den Strukturwandel der Stadt Duisburg und unserer Region
reflektierend, kann er ferner aufgrund seiner Thematik einen Beitrag zur
Kulturhauptstadt Ruhrgebiet leisten.
Die
Ausstellung wird 4 Wochen vom 8. Sept – 6. Oktober 2007 im „Tectrum“, dem
Technologie-Zentrum an der Bismarkstraße in Duisburg zu sehen sein, einem Ort,
an dem gerade „Interdisziplinäre Arbeiten“ im wissenschaftlich-technischen
Bereich eine große Rolle spielen. Hier könnte die Kunst eine Brücke zur
Wissenschaft schlagen und zur gegenseitigen „Befruchtung“ führen. Zusätzlich
steht das Städt. Atelierhaus in Duisburg-Baerl auf der Schulstraße zur
Verfügung, das damit, über die lokale Präsenz hinaus, wieder einmal aktiv in das
kulturelle Geschehen der Stadt eingebunden wird. Zur Ausstellungseröffnung ist
geplant, dem Publikum nach einer Einführung in das Werk die Möglichkeit zu
bieten, einem Musiker und einer Tänzerin bei der Entwicklung eines
„interdisziplinären Dialogs zwischen Kunst und Musik“ anhand der ausgestellten
Arbeiten „vor Ort“ zu erleben.
Der Katalog mit 44 Abbildungen erscheint zur Ausstellung.
Kurzvita im Kontext:
1977 wegen des Kunst-Studiums nach Duisburg gezogen, paralleles
Kunst-Studium an der Universität Essen (ehem. Folkwang), erste Ausstellungen,
erste interdisziplinäre Arbeiten, 1981 Einzug in das Städt. Atelierhaus
Baerl, 10 Jahre Lehrauftrag für Kunst an der Universität Duisburg bis zur
Schließung des Fachs, schrittweise Aufbau von Kunstkursen im Rahmen der
Erwachsenenbildung in Duisburg (u.a. VHS), 1987 Geburt und
Alleinerziehung der Tochter, freiberuflich künstlerisch tätig , Kunstprojekte
mit Kindern und Jugendlichen, Studien- und Arbeitsaufenthalte im Ausland im
Rahmen des Künstleraustausches der Stadt Duisburg mit dem Künstlerverband der
ehem. UdSSR sowie den Partnerstädten Portsmouth und Vilnius, Initiierung und
Realisierung von Kunst-Projekten zu den Duisburger Akzenten, Kulturwochenenden
usw. sowie bis heute überregionale Kunst-Projekte und internationale
Ausstellungstätigkeit.
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Nächste Ausstellung: "Unverblümt" ab 4. Mai in der Städt. Galerie Wesel
Kurzinfo : "Unverblümt" geradeaus und offen der Welt
die Meinung zu sagen, ist für die GEDOK Künstlerinnen sicher eine angemessene
Herausforderung, die auch das Subversive Ihrer Kunst nicht verdrängen wird. In
einem Alltag der täglichen Lügen und Notlügen ist ein Spagat zu schaffen
zwischen künstlerischer Phantasie und unverblümter Kritik.
Eröffnung: Sonntag, 4. Mai 2008 um 11 Uhr im Städt. Museum Wesel - Galerie im
Centrum
Ausstellungsdauer: 5. Mai - 15. Juni 2008
Aus dem Katalog zur Ausstellung:
In der interdisziplinären Verbindung von Malerei /Zeichnung /Collage mit
Skulptur/Relief /Objekt zu Assemblagen, Raum-Installationen sowie Performances
liegt ihr Arbeitsfeld. In der Begegnung mit Tanz, Musik und internationalen
Bildenden Künstlern schafft sie Kunstprojekte mit sparten-und
grenzenüberwindendem Charakter. In Reflexionen läßt sie grundsätzliche Fragen
der Menschheit sowie aktuelle Positionen gesellschaftlicher Entwicklungen
unserer Zeit spürbar werden. Nie reiner Ästhetik verhaftet, hinterfragt sie auch
in dieser Ausstellung drei aktuelleThemenschwerpunkte:
„Kreuz I“ konfrontiert den luxusgewohnten, vielleicht selbstgerechten
Zeitgenossen mit der Bescheidenheit und Lehre eines Jesus von Nazareth.
„Welt-Spiele“ anlässlich der World Games vor dem Hintergrund von Kriegen und
Gewaltkonflikten entstanden, lässt das Kreuz als Aussparung zwischen den
bemalten Leinwänden zur indirekten Zielscheibe werden. Der Strichcode über dem
Chaos von Betonteilen weist über die Bildgrenze hinaus ins weite Feld der
wirtschaftlichen Verflechtung und Vermarktung. Das Wandobjekt „Genet(h)ik“
stellt in eher lyrischer Weise die Frage nach der Ethik in der Gen-Forschung.
Die Kunsthistorikerin Dr. Susanne Höper-Kuhn über die Künstlerin: „(Ihre
Arbeiten) geben uns ... weniger die lang ersehnten, bequem handhabbaren
Antworten auf drängende Fragen, sondern sie lassen uns die Fragen präziser und
differenzierter stellen. Sie schaffen uns Freiräume für eine andere Wahrnehmung,
Zeit und Raum zur Überprüfung des Denkens.
Aktuelle Ausstellung: SIGRID BEUTING „Spuren“ mit afrikanischer Erde, Edelstahl ...
in der Städtischen Galerie Wesseling bis 24.6.07 (A 555 zwischen Köln und Bonn - Wegbeschreibung und Öffnungszeiten siehe Einladungskarte). In dem zur Städt. Galerie umgebauten ehemaligen Gutsgebäude sind bis zum 24. Juni 07 insgesamt 60 groß- und kleinformatige Arbeiten zu sehen, die neben abstrakten Motiven auch gegenständlich-figurative Werke zeigen und einen guten Überblick über diese Werkphase bieten.
Blicke in die Ausstellung SIGRID BEUTING - "Spuren", Galerie Wesseling
Weitere Informationen zur Ausstellung und zu den Anfahrtswegen finden Sie im 2-seitigen PDF-Flyer, den Sie hier herunterladen können:
Download Flyer Ausstellung SIGRID BEUTING "Spuren"
Ingeborg-und-Alfred-Roeder-Kunstpreises 2006
Herzlichen Glückwunsch den beiden Preisträgerinnen des "Ingeborg-und-Alfred-Roeder-Kunstpreises 2006", der gerade am Montag, 22.Jan. 2007 überreicht wurde !!! (neben mir links: Heike Westermann ,rechts: Ursula Funke, jeweils vor ihren Arbeiten)
Als Teilnehmerin meines Kurses "Aktmalen und Aktzeichnen" gewann Heike Westermann den mit 1500 Euro dotierten 1. Preis und Ursula Funke den mit 1000 Euro versehenen 2. Preis. Sie besucht meinen "Mal-und Zeichenkurs am Morgen" sowie den Kurs "Leben - ermalen und erzeichnen". Die fünfköpfige Jury wählte aus 180 Beiträgen aus insgesamt 23 Kunstkursen der VHS Duisburg die Preisträgerinnen sowie weitere 7 TeilnehmerInnen, die zur Zeit im Foyer der VHS Duisburg ihre Werke zeigen. Ich gratuliere deshalb auch Angelica Schneider aus meinem Stilllebenkurs und Ursula Hirtz van Rijn aus dem Kurs "Malen und Zeichnen am Morgen" mit ihren Arbeiten in diesen Kreis gewählt worden zu sein.
Alle KUNSTKURSE beginnen wieder ab Donnerstag, 22. Februar
2007
Kunstprojekt zum Ausleihen: Auf Reisen durch Duisburger Stadtteile 2006-2008
DU + ICH = WIR
Gemeinsam mit Stift und Pinsel, gefördert von der
AKTION MENSCH
Kunst-Projekt, Konzept und Ausführung: SIGRID BEUTING, Atelierhaus Baerl
Teil 1
Gemeinsam mit Kindern von 3 – 10 Jahren aus dem Duisburger Stadtteil Buchholz
ermalte die Duisburger Künstlerin und Dozentin Sigrid Beuting unter Assistenz
ihrer Tochter Svenja-Shuvai in mehreren Workshops in der KITA „Arche“ das
Thema „DU + ICH = WIR“ :
„Wir sehen uns selbst und die Tisch-Nachbarn einmal etwas genauer an und
entdecken dabei viel Neues, Schönes und Einzigartiges an uns sowie den
Anderen. Wir lernen Stimmungen und Eigenheiten mit Hilfe von Farbe und Linie
auszudrücken. Indem wir uns mit offenen Augen „ein Bild“ vom Gegenüber
machen, lassen wir sie/ihn gleichzeitig zum Teil unseres Bildes werden.“
Teil 2
Unter besonderer Berücksichtigung der Thematik „WIR/Miteinander“ stellte die
Künstlerin eine Collage aus ausgewählten Kinderbildern der Workshops in Teil 1
zusammen, die als Entwurfselement für ein großformatiges Wandbild diente.
Die entwickelte Gesamtkomposition wurde mit Farbe auf einen großformatigen
Malgrund transponiert und künstlerisch gestaltet und ergänzt.
Die Umsetzung erfolgte mit haltbaren und waschfesten Acrylfarben auf
Keilrahmen mit grundierter Leinwand, unterbrochen von einer Metallfläche aus
Edelstahl.
Diese ermöglicht ein „WIR“ in einem weiteren Sinn, da sich nun die Betrachter
diffus darin widerspiegeln und damit ebenfalls ein Teil des „WIR“ werden.
So kann sich im Endergebnis das mit den Kindern erarbeitete „WIR“ in der
künstlerischen Sublimierung zusätzlich mit dem Betrachter selbst verbinden und
ein „WIR“ im mehrfachen Sinn ergeben.
Teil 3
Das transportable Wandbild geht auf Reisen durch den Stadtteil. Betreiber von
Firmen, Ladenlokalen, städtische Institutionen können sich diese Arbeit
kostenlos
für einen jeweils zu vereinbarenden Zeitraum ausleihen und ermöglichen so einem
breiteren Publikum ein Erlebnis des „DU + Ich = WIR“. Endstation nach dieser
Reise wird der Ausgangspunkt: die KITA „Arche“ in Duisburg-Buchholz sein.
Interessenten melden sich in der KITA-Leitung unter Tel: 0203-700190
Ausstellung und Preisübergabe am 4. November 2006 des Kunstvereins Wesseling e.V. und der Stadt Wesseling, Galerie der Stadt Wesseling
Übergabe des `Kunstpreises Wesseling 2006´ an Sigrid Beuting durch den Vorsitzenden der Jury, den Vorsitzenden des Kunstvereins und den Bürgermeister der Stadt Wesseling am 4.11.2006
* Start 14. Oktober 2008 im Atelierhaus Duisburg-Baerl
* Details unter "Unterricht":
"Kunstkurse für Erwachsene" und:
"Tanz-und
Fitness-Kurse"
25 Jahre Atelierhaus Baerl - Für den Erhalt
Mehr als 200 kunst-und kulturinteressierte Bürger/innen feierten mit den 6 Künstler/innen des Hauses das erste Vierteljahrhundert "Kunstgeschichte" im Künstlerhaus der Stadt Duisburg an der Schulstraße in Duisburg-Baerl. Zu diesem Anlaß gab die Stadt Duisburg, der Oberbürgermeister und das Kulturbüro den Katalog "Atelierhaus Baerl" zur Geschichte des Hauses heraus, der über ISBN 3-89279-624-6 zu erhalten ist. Im Anschluß einige Eindrücke von der Feier am 27.10.2006.
Aufgrund kursierender Gerüchte bez. eines Abrisses des "Geburtstagskindes" entstand eine Initiative zum Erhalt des Atelierhauses Baerl, über das der OB Adolf Sauerland und der Dezernent für Familie, Bildung und Kultur, Karl Janssen im Vorwort des "frischen" Kataloges schreiben:
"Seit dieser Zeit hat sich das Haus zum Mittelpunkt des Ortes entwickelt ... So ist es nicht nur Arbeits- und Wohnraum für die Künstlerinnen und Künstler, sondern auch Bildungs- und Begegnungsstätte für die Bürgerinnen und Bürger Duisburg-Baerls, ein Haus der Kunst und des bürgerschaftlichen Lebens ... Wir gratulieren herzlich zum ersten Vierteljahrhundert `Kunstgeschichte´ an der Schulstraße und wünschen dem kulturellen Leben in dem schönen alten Gebäude [!] weiterhin reiche Blüte, breite Anerkennung und viel Erfolg !"
Ausstellung: 30.04. - 19.09. "Starke Orte", "Kunstkanal":
Ausstellung/Kunst+Tanz-Performance: 2. Mai 17 Uhr "Starke Orte":
3.-5. Sept. 2010 Europäische Akzente in Perm - Festival: Multimediale Skulptur "City-Facts"
„City-Facts“,
Geschenkte
Kunst
„Ich konnte darauf ausruhen und entspannen“, sagt eine russische Bürgerin „und dabei in ferne Länder fliegen“. Viel Emotion und Geschichte schwingt dabei mit, wenn diese Spenderin auf die Fragen des russisch-deutschen Künstlerteams antwortet. Damit überreicht sie ein blaues aufblasbares Kopfkissen, dem man seine häufige Nutzung auf besagten Fernflügen ansieht. Empfänger sind die Duisburger Künstlerin Sigrid Beuting (53) mit ihren künstlerischen Partnern aus Perm Sergey Kachkin (37) und Marya Chirkova (21).
Russland. Auf
dem Platz vor der Staats-Galerie im Zentrum von Perm laden sie zu ihrer ersten
Sammlung von Gegenständen aus dem persönlichen Umfeld von Bürgerinnen und
Bürgern der Stadt ein. Es ist heiß, die Juli-Sonne scheint an diesem 31. 7.2010
unerbittlich mit 38 °C im Schatten auf den nur spärlich gefüllten Platz. Doch
das Warten lohnt sich schließlich. Zwar sind nur Wenige
den verteilten Handzetteln gefolgt, aber es hat sich herumgesprochen, dass heute
jedwelche Gegenstände gesucht werden. Ob klein, groß, neu, alt, mit oder ohne
Wert von jedem, der Interesse hat mitzumachen, ob klein, groß, jung, alt, arm
oder reich, das heißt, einen Beitrag zu leisten und damit Teil einer
multimedialen Skulptur zu werden.
„City-Facts“ heißt das Kunstprojekt, eine Skulptur wahrlich für und von
allen Sinnen, deren Entstehung die Einwohner und Besucher der Duisburger
Partnerstadt vom 3.-5. September in Open-Air-Arbeit im Rahmen der EUROPEAN
ACCENTS in PERM (EAP) verfolgen konnten. Von Perm aus, das seinen Wandel von der
„verborgenen Stadt in der Sowjetunion“ hin zu einer weltoffenen Kulturstadt
betreibt, reist das Skulptur-Projekt im Anschluss als Dokumentation in die
Kulturhauptstädte Duisburg/Ruhrgebiet und Pecs in Ungarn weiter.
Von Duisburger Bürgerinnen und Bürgern stammen auch die ersten 8 gespendeten
Gegenstände, die Sigrid Beuting per Flug via Moskau in die Millionenstadt am
Ural gebracht hat. Mit im Gepäck die Beantwortung von Fragen zu den Objekten.
„Das Parfüm und die Heilsalbe sind mir wichtig für mein Wohlbefinden, deshalb
stifte ich sie für die Skulptur“, teilt das Mitglied einer ungarischen
Reisegruppe aus Pecs in Perm mit, die von den Künstlerinnen um einen Beitrag
gebeten worden war. Die Projektgruppe sammelt: PC-Tastatur mit Maus,
Kuscheltiere, künstliche Blumen, ein Regal, Federhalter, Sticker, Uhr,
Motoren-Platine, eine Medikamenten-Schachtel, ein bemalter Rubelschein, die
Replik einer Erinnerungs-Medaille an eine Schlacht im zaristischen Russland und
vieles mehr.
Immer überraschen die Stifter/innen mit sehr persönlichen Antworten auf
Chirkova´s Fragen: „Was bedeutet der Gegenstand für Sie ? Woran erinnert er Sie?
Hat er einen Bezug zur Stadt, aus der Sie kommen ?“ Chirkova sammelt Eindrücke
mit Hilfe ihres Diktiergerätes, Kachkin bittet die Spender und Spenderinnen mit
ihrem Gegenstand vor seine Filmkamera zu treten, wozu fast alle bereit sind,
Beuting nimmt die Gegenstände in Empfang und beantwortet Fragen zu „City-Facts“.
Viele möchten mehr wissen und erfahren, dass sich der Projekttitel aus den
Begriffen „Stadt“, „Artefakt“ und „Tatsache“ ableiten lässt. Objekte, auf
welchen Menschenhände und andere Einwirkungen im Laufe von kurzer oder langer
Zeit Spuren hinterlassen haben, bilden den historischen, lokalen und
individuellen Kontext ihrer Bürger und Bürgerinnen ab. Womit wir zur
gegenwärtigen sozialen und kulturellen Identität der Spender gelangen. Auf diese
Weise reflektiert jedes geschenkte Teil seine einzigartige an den Besitzer
gebundene Geschichte und Gegenwart.
Aus diesen Gegenständen baut Beuting im September in Perm
eine dreidimensionale Skulptur. Schon während des Arbeitsprozesses vor Ort,
besonders aber in der abschließenden Performance am Abend des 4. September wird
die Plastik zusätzlich multimedial überlagert und verbunden mit Filmprojektionen
und Ton-Text-Collagen, den künstlerischen Bearbeitungen von Eindrücken während
der Sammlung der Skulptur-Bausteine und Interviews. Schritt für Schritt
ist
eine multimediale Skulptur erwachsen aus sehr persönlichen deutschen, russischen
und ungarischen „Bausteinen“, die vergangenes und heutiges Leben der jeweiligen
Stadtbewohner/innen widerspiegeln und damit auch interessante Fragen an die
Zukunft aufwerfen.
Aber, wie kam es überhaupt zu diesem Fach-und Nationen
übergreifenden Kunstprojekt? „Angefangen hat alles durch eine Ausschreibung des
Organisationsteams der EUROPEAN ACCENTS in PERM (EAP), das im Internet
international nach Künstlern und Ideen suchte, aus denen eine Fachjury dann
unter Mitwirkung des Wilhelm Lehmbruck Museums ihre Auswahl von insgesamt 8 zu
fördernden Projekten zu treffen hatte“, so Sigrid Beuting, die Urheberin der
„City-Facts“.
Die ehemalige Lehrbeauftragte für Kunst an der Universität
Duisburg arbeitet interdisziplinär indem sie Malerei /Zeichnung /Collage mit
Skulptur /Relief /Objekt zu Assemblagen, Raum-Installationen sowie Performances
verbindet. In der Begegnung mit Tanz, Musik und internationalen Bildenden
Künstlern hat sie zahlreiche Kunstprojekte mit Sparten-und Grenzen überwindendem
Charakter geschaffen. (art-Beuting.com) Sie vermutet, dass wohl weniger Ihre
Kunstpreise und Stipendien, unter anderem in Großbritannien und in der
ehemaligen UDSSR, den Ausschlag gaben für die Auswahl ihrer Idee des
Skulpturenprojekts als vielmehr die Tatsache, dass ihr Konzept spannend und
realisierbar und ihre Suche nach
Kooperationspartnern für den Video–und Textpart auf der Internet-Plattform
erfolgreich war. (perm-duisburg-pecs.eu)
Kommunikationssprache im Netz ist Englisch.
Nicht so ganz einfach, seine künstlerischen Ideen in einer
Fremdsprache zu kommunizieren.
Aber
spätestens seit seiner Einladung durch CecArtLink in die USA und die Möglichkeit
an mehreren Orten in North Carolina und in New York seine Filme zu zeigen, ist
dies kein Problem mehr für den Videokünstler und Film-Regisseur Sergey Kachkin.
Er bekam Stipendien für seine Teilnahme am Ost Europäischen Film Allianz
Programm in Moskau, Eriwan,
Kurz nach Kachkin´s Entscheidung sich mit seinen Erfahrungen in das
Kunstprojekt einzubringen stößt Marya Chirkova zu den Beiden. Die junge
Kulturmanagement-Studentin hat gerade erfolgreich ihr Journalismus-Studium an
der Universität in
Während dieses Treffens im tiefsten Winter bei -20 bis -30 °C
werden dort die entscheidenden Weichen gestellt.
Die künstlerischen Projektpartner, die sich nun zum ersten Mal von Angesicht zu
Angesicht begegnen, müssen herausfinden, ob, wo und wie sie gemeinsam den
„City-Facts“ Leben einhauchen können.
Die
Übersetzerin Anna Vyatkina hat einen nicht unerheblichen Anteil am Gelingen der
knapp drei Generationen umfassenden Teambildung Beuting-Kachkin-Chirkova.
Auch gruppendynamische Entwicklungen gehören dazu, dass
schließlich eine entscheidende Hürde zum Projekt
überwunden werden kann. Gemeinsam erkundet man nun trotz Kälte und
Schneegestöber mögliche Projektorte in Perm.
Gespräche mit Verantwortlichen für geeignete Plätze, z.B.
So auch in dem im Juli/August erfolgten zweiten Treffen in
der schwitzenden Stadt am Kama-Fluß im Ural, etwa 1200 km östlich von Moskau.
Das extreme kontinentale Klima, der glühende Asphalt, beschränken
den Aktionsradius auf das Notwendige.
Nichtsdestotrotz müssen wichtige Aspekte besprochen, ein alternativer Standort
erkundet, Material organisiert und gekauft, eine Pressemitteilung verfasst,
Informationsflyer getextet, gedruckt, auf den Straßen verteilt und die erste
Sammlung von Gegenständen organisiert und durchgeführt werden.
Dafür finanziert EAP fünf Übernachtungen mit Verpflegung
des deutschen Partners in Perm.
Auch im
September. Bis zu 1000,- EUR darf das für das Kunstprojekt benötigte Material
kosten. Danach ist Schluß. Für Reise, Unterkunft und Verpflegung während der
Präsentation ist auch in
Beuting, Kachkin und Chirkova stehen also ehrenamtlich als
Kunstschaffende im Dienst der Menschen in den beteiligten Städten und Ländern,
d.h. sie schenken Kunst. Wie zu beobachten tun sie das mit ganzem Herzen,
beseelt vom Geist der Kunst, der Völkerverständigung, der Öffnung des Menschen
zu neuen Formen der Kommunikation. Sie bauen an einem temporären Denkmal für
eine expandierende Konsumgesellschaft industrieller Prägung zu Beginn des
Kommunikations-Zeitalters. An einem “Denk”-“Mal” für den Menschen darin. „Bei
jedem Gegenstand, den wir bekommen für dieses Kunstwerk erleben wir, wie wichtig
dem Spender dessen Geschichte ist, wie unverwechselbar …“. Eingebettet in das
soziale und politische System.
Nicht abseits im Elfenbeinturm, sondern mitten unter ihnen, den
Menschen, mit ihnen, von ihnen entsteht ein einzigartiges Kunstwerk, dass es
ohne sie gar nicht gäbe.
Es wird von unendlich vielen Geschichten,
Erlebnissen, Erfahrungen gespeist, sichtbar und unsichtbar. Städte, Menschen,
Artefakte, Fakten.
Und jede/r hat die
Möglichkeit mit zu wirken, gleich welchen Standes, gleich welcher Herkunft,
gleich welchen Bekenntnisses und mit seinem Beitrag das Aussehen und die Wirkung
mit zu bestimmen.
Eine zutiefst „humane“ Skulptur also, eine,
die die Ismen mit den Menschen verbindet und die die Möglichkeit zur Mahnung
zuläßt. Der russische Parkbesucher, der
seine Bierflasche in dieser zeitgenössischen Skulptur wiederfinden möchte,
schreibt hier genauso Sozial-und Kulturgeschichte wie das Kind, das seinen zu
klein gewordenen Schutzhelm stiftet. Oder der deutsche Musiker mit
amerikanischen Wurzeln, der symbolhaft eine Antenne spendet mit dem Hinweis: “
Manchmal wünschte ich mir, dass meine
Stadt eine bessere Antenne zu seinen Bürger/innen entwickelte!“
Nach 4 Sammlungsterminen und einer kurzen Endbauphase ist
aus den ´Bausteinen´ der Stifter schließlich eine zutiefst poetische Skulptur
entstanden, der Beuting den Untertitel „Zeit-Wagen“ gegeben hat. Ein schräg auf
Stuhl und Heizungsrohren gelagerter Schrank mit geöffneten Türen neigt sich auf
ein Autorad wie ein Wagen. Gezogen wird er von einer Thermoskanne, die wie ein
stolzer Vogel wirkt. Zügel im ´Schnabel´ werden von einer Puppe mit übergroßer
Brille gehalten, die auf einem riesigen Objektiv sitzt, ähnlich einem
Kutscherbock; ein Teesieb als Peitsche schwingend. Lampen und
Antennen auf dem Gefährt und die unterschiedlichen Relikte unserer Zeit
im Inneren des so genannten Fahrzeugs scheinen sich auf einer Reise zu befinden.
Man fragt sich wohin diese wohl führen mag ?
Schmunzeln macht auch die Ansammlung von Plüschtieren, die an den Ohren
befestigt über einem Akkordeon baumeln. Viel Technik der letzten 30 Jahre ist im
´Wagen´ geladen: PC Monitor, Musikkassetten, Cd´s, Festplatten, Radio,
Filmrollen, Motorenplatinen, im kleinen Fernseher läuft Kachkin´s Video über
Stifter und deren Stiftungen. Parallel zu der auf der großen dahinter liegenden
Leinwand geworfenen Projektion seines Films. In Sepia getönt zeigen sich die
Stifter darin mit ihrer Spende von allen Seiten, fast wie bei einer
polizeilichen Festnahme. Ernste Mienen, aber auch keck schmunzelnde Kinder,
Jugendliche und Erwachsene sieht man dort. Eine Bier- und eine Wodkaflasche im
´Wagen´ sowie eine kuriose Apparatur aus Staubsauger und Säureflasche, die an
eine Schnapsbrennerei erinnert, treibt so manchem Besucher ein Lächeln in die
Mundwinkel.
Es gibt viel zu entdecken. Parfüm, bemalte Geldscheine,
Zigarettenfilter, Sticker, Kondom (verpackt), Madonnenbildnis u.v.m. sind hinter
der Glasscheibe einer geschlossenen Tür angebracht und erlauben so einen Blick
auf die „Fakten“. Akustisch wird die Installation von Skulptur und
Videoprojektion abgerundet durch die authentischen Interviews Chirkova´s mit den
Stifter/innen. Wahrlich eine Skulptur für und von allen Sinnen. So wird sie
schon während der Bauphase von zahlreichen Besucher/innen bewundert, besonders
von den Spender/innen, die nun erleben wie ihr Gegenstand dem Ganzen Gestalt
verleiht.
Kein Wunder also, aber dennoch überraschend, dass der
Direktor des Museums für Zeitgenössische Kunst in Perm, Marat Guelman, im
Interview mit dem WDR-Radio am 5.9. seine Wertschätzung und sein Interesse an
der Skulptur äußert. Wir sind gespannt, ob er sie schließlich erwerben wird.
Fazit: das außerordentliche Kunstprojekt zeigt die City
und die Facts auch, aber nicht nur, von ihrer schönen Seite. Vom Konzept her
nicht nur sinnenvoll, sondern auch mit Tiefsinn angelegt. wäre zu
wünschen , dass solch eine multimediale
Skulptur auch in anderen Städten realisiert werden könnte, denn sie macht uns
sensibel für die Fragen des Ortes und der Zeit, für gelebte Geschichte und
Gegenwart, für das Verhältnis des Menschen zu „seiner“, Kultur. Inter-national,
heute und zukünftig. Sie öffnet die Sinne des Betrachtenden und Zuhörenden,
fördert eine andere Wahrnehmung und lässt uns Fragen neu und differenzierter
stellen.
Das Skulpturenprojekt „City-Facts“ wurde gezeigt zu den
European Accents in Perm vom 3.-5. Sept.; als Dokumentation in der SwanHall
Gallery in Pecs vom 17.- 19. Sept. und im
Lokal Harmonie in Duisburg vom 21.-22. Sept. 2010
Autorin: Anne Wendland
wendlandzeit@gmx.de
"24 hours" Bild-Klang-Text-Installation mit Simone Helle, KUNSTVEREIN DUISBURG, live-Perform
Download: Einladungskarte als PDF herunterladen.
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